Michael Votz aus der Ramsau wurde bei der Bayerischen Meisterschaft im Schreinerhandwerk Zweiter. Er musste sich nur Tobias Kelz aus Schwaben geschlagen geben. Der Wettbewerb fand, wie in den letzten Jahren, Ende September in Garmisch-Partenkirchen in den Schulen für Holz und Gestaltung statt.
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ist ein bundesweiter Wettbewerb der gesamten Handwerksorganisation, der von der Kammer- bis zur Bundesebene in drei Stufen durchgeführt wird. Michael wurde zunächst auf regionaler Ebene im Rahmen der Gesellenprüfung Innungssieger. Dies berechtigte ihn auf den „Kammerwettbewerb“ (die erste Stufe), durchgeführt durch die Handwerkskammer von München und Oberbayern, in den Werkstätten der Schreinerinnung München zu gehen. Elf Teilnehmer stellten sich dieser Aufgabe. Der Ramsauer, ausgebildet in der Schreinerei Christian Rath aus Bischofswiesen, setzte sich hier souverän durch und wurde Erster.
Als oberbayerischer Vertreter reiste er nun nach Garmisch-Partenkirchen. Die Teilnehmer des Landeswettbewerbs trafen sich bereits am Vortag des Wettkampfs vor Ort, um sich neben der fachlichen Vorbereitung und Einstimmung auch persönlich kennenzulernen. Dafür gab es ein spannendes Rahmenprogramm: Nachdem die Gruppe ihre Werkzeuge ausgepackt und Arbeitsplätze vorbereitet hatten, erhielten sie eine kurze Einführung in den Werkstattraum.
Im Anschluss fuhren die Junggesellen mit der Weltrekord-Seilbahn auf den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze.
Bei gerade noch schönem Wetter war dies ein beeindruckendes Erlebnis für die Teilnehmer. Zurück im Tal gab es dann für die jungen Schreiner eine Sonderführung durch die Schule. In den schuleigenen Ausstellungsräumen durften die Teilnehmer dabei die aktuellen Meisterstücke hautnah erleben.
In diesem Jahr wurde ein neues, anspruchsvolles Prüfungsstück, ein Nachttischkästchen, gefertigt. Schrägen, Winkel, ein überblatteter Fersenversatz, offene Zinken sowie anspruchsvolle Gehrungen dominierten das Werkstück.
Der eigentliche Wettkampf begann dann am Freitag um 8 Uhr. Unter Aufsicht der Jury arbeitete jeder Teilnehmer für sich am Prüfungsstück. Die größte Herausforderung stellten die handwerklichen Verbindungen der vielen einzelnen Elemente dar, die in reiner Handarbeit zu fertigen waren. Hoch konzentriert und auf einem durchweg sehr guten Leistungsniveau präsentierten sich die Teilnehmer während den nun folgenden sieben Stunden. Der Zeitdruck war groß.
Als es um ca. 16 Uhr geschafft war, bewertete die fachkundige Jury die Prüfstücke mit geschultem Auge. Die Jury bestand aus Stefan Hertle (Lehrer am Beruflichen Schulzentrum Altmühlfranken), Günther Seelos (Prüfungsvorsitzender der Innung Füssen), Thomas Unterhofer (Lehrer an der Berufsschule Berchtesgadener Land), Johannes Pitterich (Lehrer an der Berufsschule Bayreuth) und Florian Klein (FSH Bayern).
Wie bereits in den Jahren zuvor nahmen zwei dänische WorldSkills-Aspiranten mit ihren Nationaltrainern zu Trainingszwecken und außer Konkurrenz am Wettbewerb teil. Thomas Unterhofer stellte vor einigen Jahren den Kontakt nach Bayern her, der seitdem nicht mehr abgerissen ist. Ein guter Beleg dafür, wie der Austausch in unserem Handwerk auch über Ländergrenzen hinweg lebt.
Als Zweitplatzierter hat sich Michael Votz voraussichtlich für die Deutschen Meisterschaften in Berlin qualifiziert. Für diesen Wettkampf drücken ihm die Schreiner aus dem Berchtesgadener Land alle Daumen, die sie zur Verfügung haben!!!
Johannes Haas wurde für langjährige Tätigkeit in der Innung geehrt:
Im Rahmen der Freisprechungsfeier wurde Johannes Haas im Beisein von Staatsministerin
Michaela Kaniber von Präsident Bernhard Daxenberger für seine langjährige Tätigkeit in der
Innung geehrt. Von der Handwerkskammer für München und Oberbayern bekam er die
Silberne Ehrennadel und vom Fachverband Schreinerhandwerk Bayern die Goldene
Ehrennadel verliehen.
Johannes Haas wurde in die Schreinerfamilie Christine und Philipp Haas als fünftes von acht
Kindern geboren. Im Dezember letzten Jahres feierte er seinen 60. Geburtstag. Für ihn war
es der richtige Zeitpunkt, einige seiner ehrenamtlichen Aufgaben nun in jüngere Hände zu
übergeben.
Nachdem er 1987 die Meisterprüfung abgelegt hat, begann er 1988 seine Tätigkeit im
Prüfungsausschuss als stellvertretender Prüfungsvorsitzender. Ab 2006 bekleidete er das
Amt des Vorsitzenden bis zu seinem Ausscheiden im Frühjahr 2024. Ab 1991 war er zudem
Vorstandsmitglied in der Innung – ebenfalls bis zum Frühjahr 2024.
Wie wichtig ihm das Schreinerhandwerk ist, zeigt sich daran, dass er auch über den
Tellerrand der Innung geblickt hat und sich in der „Schnitzschule“ in Berchtesgaden engagiert
hat. Dort war er ab 1990 bis zu seinem Ausscheiden 2024 im Prüfungsausschuss und im
Fachbeirat vertreten.
Unzählige Gesellenstücke gingen in dieser Zeit durch seine Hände. Sie wurden von ihm
begleitet, genehmigt und bewertet. Um für die Durchführung der Gesellenprüfung immer auf
dem neuesten Stand zu sein, besuchte er viele Jahre die Lehrlingswartetagung
(Berufsbildungstagung).
Als unermüdlicher Antreiber geht unter anderem auch die Ausstellung der Gesellenstücke
zunächst im Haus der Berge in Berchtesgaden, dann im Landratsamt Berchtesgadener Land
und jetzt in der Sparkasse Bad Reichenhall auf ihn zurück.
Aus handwerklicher Sicht war die Tätigkeit als stellvertretender Kreishandwerksmeister von
2016 bis 2023 ein prägender Abschnitt.
Bei all diesen Tätigkeiten hat er aber nie die Menschlichkeit aus den Augen verloren. Er
wollte auch für die Gesellschaft da sein. Dies zeigt sich daran, dass er als ehrenamtlicher
Richter am Sozial- und Finanzgericht seit vielen Jahren berufen ist.
Die Kraft für diese vielen Aufgaben holt er sich in seiner Familie. Seine Frau Susan und die
vier gemeinsamen Kinder sind sein ganzer Stolz.
Mit Freude blickt Johannes in die Zukunft. Seine Kinder Clara, Johannes und Christian
führen den Betrieb nun in der dritten Generation weiter.
Am 22. Juli 2024 fand die Freisprechungsfeier der Schreiner-Gesellen aus dem Berchtesgadener Land in den Räumlichkeiten der Sparkasse Bad Reichenhall statt.
Im Zuge der Freisprechungsfeier wurden auch einige Ehrennadeln und - urkunden an langjährige Innungsmitglieder verliehen.
Mit der Freisprechung beginnt für die Auszubildenden eines Handwerksberufs ein neuer Lebensabschnitt, werden sie doch in den Stand der Gesellen erhoben. Dass solch ein Tag auch in der Corona-Krise feierlich sein kann. ist entsprechend wichtig für die jungen Leute. Daher hatte sich die Schreinerinnung Berchtesgadener Land für heuer auch etwas Besonderes einfallen lassen: Eine Kombination der Gesellenfreisprechung, die Sonst immer in der Berufsschulaula in Freilassing stattgefunden hatte, mit der Präsentation der Gesellenstücke.
Die Sparkasse BGL in Bad Reichenhall stellte ihr Foyer zur Verfügung, so
dass die Feier wegen der gebotenen Abstands- und Hygieneregeln zwar kleiner als sonst gehalten war, nichtsdestotrotz aber zu einer würdigen Veranstaltung wurde. Die einleitenden Begrüßungsworte übernahm Landrat Bernhard Kern, der sich vor allem bei Helmut Grundner, dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden, für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten bedankte. Somit hätten in den nächsten Wochen viele Menschen die Möglichkeit, sich die gelungenen Gesellenstücke anzusehen – in den vergangenen Jahren wurden sie im Landratsamt gezeigt. Weiter bedankte sich Kern bei Obermeister Siegfried Reichenberger, bei Berufsschuldirektor Hermann Kunkel und allen Lehrern sowie bei den Ausbildungsbetrieben. „Wir haben hier tolle Ergebnisse und man sieht, dass wir ein Landkreis sind, in dem Holz eine große Rolle spielt“, so der Landrat.
Vorstand Grundner freute sich, die Räumlichkeiten den talentierten und technisch versierten Handwerkern zur Verfügung zu stellen. Er bedankte sich bei den Jung-Gesellen ausdrücklich für ihr Vertrauen, der Sparkasse ihre Stücke für die Präsentation zu überlassen. Grundner sagte, dass er begeistert sei von den teils spannenden Materialkombinationen der Gesellenstücke, die von der Kreativität der jungen Menschen zeugen. „Schreiner machen alle glücklich“, so der Vorstandsvorsitzende mit einem Augenzwinkern.
Dann übernahm der stellvertretende Kreishandwerksmeister und Prüfungsvorsitzende der Schreinerinnung BGL Johannes Haas den wichtigsten Teil des Abends, die traditionelle Freisprechung, für ihn eine „Meilenstein im Leben von jungen Menschen“, den man wahrnehmen und würdigen müsse. Zuerst richtete Haas Dankesworte an die Anwesenden, allen voran an die Eltern, dass sie ihre Kinder bei dem Entschluss unterstützt hätten, das Schreinerhandwerk zu erlernen, denn, so Haas, „das Handwerk ist der Motor der Wirtschaft“. Dann ging der Dank an die Ausbilder, die viel zum Erfolg beitragen, weil sie die jungen Menschen anleiten, motivieren, korrigieren und fördern sowie an das Freilassinger Berufsschulteam mit Schulleiter Hermann Kunkel und den Fachlehrern thomas Unterhofer und Fritz Auer und den ehrenamtlich tätigen Prüfungsausschuss der Innung (Johannes Haas, Hubert Fuchs und Thomas Unterhofer). Den „Noch-Azubis“ gratulierte er, dass sie alle ihre dreijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.
Er legte ihnen zwei seiner Meinung nach wichtige Begriffe ans Herz, nämlich „Wertschöpfung“ und „Wertschätzung“. Wertschöpfung bedeute für ihn, dass die Prüflinge durch eine Ausbildung im Handwerk nicht nur für sich persönlich neue Werte generieren, sondern auch für die Arbeitgeber. Die Wertschätzung ergebe sich dann aus der Haltung jedes Einzelnen, der bereit sei, immer wieder neues zu lernen und sich weiter zu entwickeln.
Im Anschluss überreichte Obermeister Siegfried Reichenberger den Jung-Gesellen ihre Gesellenbriefe. „Beim Holz geht den Leuten das Herz auf, weil man mit diesem Werkstoff immer wieder neue ganz besondere Ideen verwirklichen kann“, so Reichenberger, der damit auf einen „ausgefallenen Gesellen“ verwies, nämlich Simon Staller von der Schreinerei Holzwerk in Neukirchen. Staller wurde nicht nur Innungssieger, er führte auch das beste Berichtsheft und holte sich obendrein noch den ersten Preis des Gestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“. Sein formschönes TV-Möbel aus Räuchereiche und olivgrauen Linoleum ist mit raffinierten Details ausgestattet, unter anderem ist in die Deckplatte ein Sensor eingearbeitet, mit dem man per „Touch“ eine integrierte Beleuchtung aktivieren kann.
Den zweiten Preis holte sich Florian Köppl von der Schreinerei Baumann in Bischofswiesen mit einem ausgefallenen Sideboard in Eiche und gebürsteten Stahlelementen. wie Johannes Haas betont, seien die Ausbildungsbetriebe der beiden Erstplatzierten die „jüngsten“ Neumitglieder in der Schreinerinnung BGL, was ihn überaus freue. Der dritte Preis ging an Valentina Baumgartners mit roten Akzenten ausgestattetes TV-Möbel in Nussbaum. Sie lernte bei der Schreinerei Kerndlbauer aus Teisendorf. Auf die Gesellenstücke angesprochen, gaben die Jung-Gesellen gerne Auskunft über ihre Ausbildung. Auf ihren zukünftigen Weg angesprochen, berichten die meisten, dass sie in ihrem Ausbildungsbetrieb bleiben. Außerdem freuen sich alle darauf, ihre Gesellenstücke daheim aufzustellen.
Sigfried Reichenberger, Obermeister der Schreinerinnung Berchtesgadener Land und sein Stellvertreter Peter Ziegler haben die Auszubildenden im Schreinerhandwerk mit einem kleinen Begrüßungsgeschenk in der Schreinerfamilie herzlich willkommen geheißen. In seinem Grußwort betonte Herr Reichenberger, dass es ihm und der Innung wichtig ist, ihre Auszubildenden während der Berufsausbildung zu begleiten.
Herr Reichenberger gratulierte den Lehrlingen zu ihrer Berufswahl. Der Schreinerberuf, der sich einerseits durch eine lange Tradition auszeichnet und andererseits ein höchstmoderner Beruf ist, bietet vielfältige berufliche Möglichkeiten für die Zukunft unserer jungen Schreinerinnen und Schreiner. Nach der Begrüßung der Auszubildenden überreichte Reichenberger mit seinen Kollegen aus der Vorstandschaft, Georg Braun und Johannes Haas die Geschenke. Jedes „Begrüßungssackal“ beinhaltete nützliche Gegenstände für den Schreiner. Neben Bleistift und Meterstab durfte eine „Japansäge“ nicht fehlen. Diese Säge können die Lehrlinge während ihrer Ausbildung gut gebrauchen.
Nach dem offiziellen Teil hat die Innung zu einer Brotzeit eingeladen, worüber sich die Auszubildenden sehr freuten.
In diesem Sinne wünschen wir unseren Auszubildenden eine erfolgreiche und unfallfreie Lehrzeit.
Bei der Schreinerinnung Berchtesgadener Land ist es Tradition, dass sich die Mitglieder regelmäßig zu Fachabenden in den Werkstätten der einzelnen Innungsbetriebe treffen. Dieses Mal sperrte die Schreinerei Braun aus Urwies ihre Türen auf.
Obermeister Siegfried Reichenberger konnte neben den zahlreichen Innungsmitgliedern auch den Vizepräsidenten des Fachverbandes Schreinerhandwerk Bayern Bernhard Daxenberger begrüßen. Dies hatte einen besonderen Grund:
Bernhard Daxenberger verlieh Christian Utz die Goldene Ehrennadel des Fachverbandes Bayern. Die höchstmögliche Auszeichnung des Verbandes bekam Schreinermeister Utz für seinen unermüdlichen Einsatz für das Schreinerhandwerk. In seinem Schreinerbetrieb in Urwies hat er über Jahre hinweg viele Lehrlinge mit Eifer und Spaß ausgebidet. Er engagierte sich außerdem ehrenamtlich im Gesellenprüfungsausschuss, beteiligte sich aktiv an der Nachwuchswerbung, hielt Maschinenkurse für die Auszubildenden im Berchtesgadener Land ab und war lange im Vorstand der Schreinerinnung Berchtesgadener Land. Als Jurymitglied brachte er seine Erfahrung oft bei dem Innungswettbewerb „Die Guten Form“ ein.
Obermeister Sigfried Reichenberger und die ganzen Innungsmitglieder gratulierten ihm dazu recht herzlich und feierten mit ihm das freudige Ereignis.
„Jeder kann etwas, zusammen können wir viel!“ Unter diesem Motto fand an der Grundschule Freilassing Anfang Mai eine Projektwoche statt.
Die Klasse 2e hatte sich im Vorfeld intensiv mit Wintervögel beschäftigt. Daraus entstand die Idee Vogelhäuser zu bauen. Aber nicht irgendwelche. Es mussten schon „richtige“ Häuschen sein, die auch was aushalten.
Die Schreiner der Staatlichen Berufsschule Berchtesgadener Land schienen der Klassenlehrerin Frau Görner geeignete Partner zu sein.
Jetzt kamen die Kinder auf Einladung von Thomas Unterhofer in die Werkstätten der Berufsschule und fertigten ihr persönliches Vogelhäuschen. Da dies alleine nicht zu schaffen ist, bekam jedes Kind einen „Schreinerpaten“ als helfende Hand zugeteilt. Gemeinsam haben die Auszubildenden des Schreinerhandwerks im ersten Ausbildungsjahr mit den Grundschülern gearbeitet.
Zunächst kam modernste Technik zum Einsatz. Die Teile des Vogelhäuschens wurden am Bearbeitungszentrum gebohrt, vorgefräst und für die weitere Bearbeitung vorbereitet.
Anschließend wurde geraspelt, gefeilt und geschliffen. Natürlich immer unter fachkundiger Anleitung der betreuenden Schüler. Zum Schluss haben die Kinder
das Häuschen mit dem Akkuschrauber zusammengeschraubt. Fertig war das Vogelhäuschen. Am Ende haben sich nicht nur die Grundschüler gefreut. Auch die Schreinerpaten waren sichtlich zufrieden. Zusammen schafft man eben mehr!
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